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November 13th, 2022 at 15:37

Mehr Gehalt im Jahresgespräch fordern? Bitte nicht!

Darf man im Jahresgespräch nach einer Gehaltserhöhung fragen, Fehler eingestehen oder gar um ein Zwischenzeugnis bitten? Topcoach Ragnhild Struss kennt die Regeln.

Bei vielen sorgt es für ein mulmiges Gefühl im Magen: das Jahresgespräch. Umso wichtiger ist es, sich nicht nur als Führungskraft, sondern auch als Mitarbeiter•in gut darauf vorzubereiten, um die eigenen Botschaften zu platzieren. „Wenn ich in der Vorbereitung überlege: Was habe ich gut gemacht in diesem Jahr, was zeichnet mich aus, welche Stärken und Talente habe ich? Dann nehme ich damit direkten Einfluss auf den Verlauf des Gesprächs“, sagt Ragnhild Struss, XING Insiderin und Inhaberin der Personalberatung Struss & Claussen Personal Development, in der neuen Folge des Team A Podcast.

Während der Vorbereitung sollten Angestellte drei Punkte reflektieren:

  • Erstens: Wie gut passt der Job zur eigenen Person? Welche Aufgaben bereiten Freude, welche sorgen eher für Stress oder schlechte Laune?
  • Zweitens: Wie ist die eigene Einschätzung der strukturellen Umstände im Job, etwa Arbeit im Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten?
  • Die dritte Reflexionsebene sind die Beziehungen, zum Beispiel zu Kolleginnen und Kollegen.

„Ich halte nichts davon, im Gespräch eine Gelegenheit zu sehen, sich ausschließlich selbst über den grünen Klee zu loben“, sagt Struss. „Es geht im Jahresgespräch um eine ehrliche und respektvolle Betrachtung der eigenen Person im Dialog mit der Führungskraft.“
Kritik mit offenen Fragen abfedern

Wenn Kritik aufkommt, sollten Angestellte versuchen, ruhig und höflich eine Korrektur vorzunehmen, vor allem wenn sie einer Beschreibung gar nicht zustimmen könnten. „Besonders gut funktioniert das über die Brücke der offenen Fragen“, sagt Struss. Mitarbeiter könnten zum Beispiel nachfragen: „Dieses Feedback wundert mich, das habe ich so noch gar nicht wahrgenommen. Können Sie mir das noch ein bisschen deutlicher erklären oder gibt es Beispiele dafür?“

Läuft ein Gespräch sehr negativ, empfiehlt Struss, durchaus auch schon die Gelegenheit zu nutzen, um ein Zwischenzeugnis zu bitten. Ein No-Go sei hingegen, der eigenen Führungskraft in dem Gespräch ungefragt Feedback geben zu wollen. Besser sei es, Wünsche an das Verhalten der Vorgesetzten „in Ich-Botchaften zu verpacken. Hier gelte: „Höflich bleiben, über sich selbst sprechen, immer davon reden, wie etwas wirkt, und nicht interpretieren, wie der andere es gemeint haben könnte.“

Quelle

 

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